P r e s s e i n f o r m a t i o n über
das erste Liberale GesprächsForum Neustadt
Wie schaffen wir mehr Jobs in Ostholstein?
am
16. März 1999 Hotel Stadt Kiel:
Ihre Arbeitslosenzahl halbieren, das können
unsere Europäischen Nachbarn, die Dänen.
Wie sie das schaffen, darüber sprach die
Fachfrau für Arbeitsvermittlung,
Jette Jespersen, aus
Næstved ,
Kreis Storstrøm.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung hatte zusammen
mit dem Liberalen Gesprächsforum Neustadt eingeladen und der Saal
im Hotel Stadt Kiel war voll besetzt. Derzeit liegt die Arbeitslosenquote
in DK bei durchschnittlich 6% und um Auszubildende reißt man sich.
Es wird auch im normalen Arbeitsbereich viel für Umschulung, Weiterbildung
und Anpassung an neue Arbeitsformen unternommen. Arbeitslosengeld wird
für 4 Jahre gezahlt, anschließend bekommt man Sozialhilfe. Im
ersten Jahr der Arbeitslosigkeit ist der betroffene für die Arbeitsplatzsuche
selbst verantwortlich, dann tritt die Aktivierung ein. Die Arbeitsvermittlung
bietet nun an: Ausbildung, Bewerbungskurse, Jobtraining in privaten Firmen
mit Lohnzuschuß u.a.
Recht und Pflicht für Empfänger staatlicher
Hilfe ist es, die Angebote zur Wiedereingliederung anzunehmen, die aus
verschiedenen Varianten bestehen. Hier ist eben auch der durch die Sozialhilfe
belastete Gemeindehaushalt mit ein Hintergrund für diese Bemühungen.
Alleinerziehende Elternteile erhalten spezielle Angebote der Kinderbetreuung.
Diese aktive Jobbeschaffung geht aus von den jeweiligen
Gemeinden, die sich zu dieser Problematik ganz unterschiedliche Lösungen
haben einfallen lassen. Ziel aller Aktivitäten ist es, den Klienten
in einen normalen Arbeitsplatz zu bringen. Denn Selbstversorgung bedeutet
ein
Stück Freiheit. Der einzelne Arbeitslose
erfährt also eine sehr persönliche Betreuung und wird respektvoll
behandelt.“Wir sprechen mit ihm in Augenhöhe“, so Frau Jespersen.“irgendwelche
persönlichen Hindernisse versuchen wir aus dem Weg zu räumen.Wir
treffen auch mal Arbeitslose, die keine Lust haben zu arbeiten. Dann versuchen
wir ihre Haltung zu ihrer Situation zu verändern. Dies tun wir nach
dem Prinzip: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wir teilen ihnen
deutlich unsere Meinung mit, daß Arbeit Freiheiten gibt anstatt andauernder
Bindung an das soziale System.“
Der Erfolg spricht für diese Methode und
für die Gesetzgebung Dänemarks für diesen Bereich.
Sie sollte für uns in Deutschland hochinteressant sein. Zur Zeit wird
Dänemark regiert von Sozialdemokraten gemeinsam mit den Radikalen,
der sozialliberalen Partei Dänemarks.
Wir haben eine Einladung nach Næstved zu
kommen und wir werden diese zusammen mit Interessierten uind Fachleuten
in näherer Zeit wahrnehmen.